Reizdarmsyndrom (RDS)

Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine Funktionsstörung des Darms, die zu wiederkehrenden Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen und veränderten Stuhlgewohnheiten führen kann. Anders als bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sind beim Reizdarm keine sichtbaren Entzündungen oder organischen Schäden nachweisbar. 

Wichtig: Das bedeutet nicht, dass Ihre Beschwerden „eingebildet“ sind. Im Gegenteil – sie sind real, belastend und verdienen ernsthafte Aufmerksamkeit. Unser Ziel ist es, Ihnen dabei zu helfen, die Ursachen zu verstehen und Ihre Lebensqualität zu verbessern. 

Warum wir mehr tun als nur „Reizdarm“ diagnostizieren

Wir verstehen, dass die Diagnose „Reizdarm“ oft das Gefühl vermittelt, der Arzt hätte keine Lösung für Ihre Beschwerden. In unserer Praxis hören wir Ihnen genau zu und nehmen uns Zeit, mögliche Auslöser und Zusammenhänge zu ergründen. Wir wissen, dass der Reizdarm individuell ist – und genauso individuell muss die Behandlung sein. Dazu haben wir einen klaren Ablauf entwickelt, der uns mit jedem Schritt der Lösung näherbringt.

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Wie äußert sich ein Reizdarm?

Die Symptome sind vielfältig und können von Person zu Person stark variieren: 

  • Bauchschmerzen oder Krämpfe, die oft nach dem Stuhlgang besser werden 
  • Blähungen, die unangenehm und schmerzhaft sein können 
  • Veränderungen des Stuhlgangs: Verstopfung, Durchfall oder ein Wechsel zwischen beidem 
  • Gefühl der unvollständigen Entleerung 
  • Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln 

 

Häufig treten diese Beschwerden in Schüben auf und können durch Stress oder bestimmte Nahrungsmittel ausgelöst werden. 

Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, aber wir wissen, dass das Zusammenspiel mehrerer Faktoren eine Rolle spielt: 

  • Empfindlicher Darm: Bei Menschen mit Reizdarm reagiert die Darmmuskulatur besonders sensibel auf normale Verdauungsprozesse. 
  • Störung der Darm-Hirn-Kommunikation: Der Darm wird oft als „zweites Gehirn“ bezeichnet. Wenn das Zusammenspiel von Darm und Nervensystem gestört ist, können verstärkte Schmerzsignale auftreten. 
  • Veränderte Darmflora: Ein Ungleichgewicht der Darmbakterien kann die Symptome verstärken. 
  • Stress und Emotionen: Psychische Belastungen wie Stress, Angst oder depressive Verstimmungen können die Symptome verschlimmern. 

Die Behandlung des Reizdarmsyndroms erfordert eine umfassende und persönliche Herangehensweise: 

  1. Gründliche Diagnostik 
    Wir schließen zunächst ernsthafte Erkrankungen wie Entzündungen, Infektionen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten aus. Dazu nutzen wir moderne Untersuchungsmethoden, damit Sie Sicherheit über Ihre Gesundheit gewinnen.
     
  2. Individuelle Therapieansätze 
    • Ernährungsberatung: Wir helfen Ihnen, Ihre Ernährung so anzupassen, dass Ihre Symptome gelindert werden. Dazu gehört z. B. die Identifikation von „Trigger-Lebensmitteln“. 
    • Stressbewältigung: Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder sogar psychologische Unterstützung können helfen, die Darm-Hirn-Kommunikation zu beruhigen. 
    • Medikamentöse Unterstützung: Bei Bedarf setzen wir sanfte, symptomlindernde Medikamente ein.

  1. Langfristige Begleitung 
    Der Weg zu einem beschwerdefreien Leben ist manchmal ein Prozess. Wir lassen Sie nicht allein und begleiten Sie auf jedem Schritt, um gemeinsam Ihre Symptome zu bekämpfen – nicht nur einen Namen dafür zu finden.
Mo. 08:00 - 16:30 Uhr
Di. 10:00 - 16:30 Uhr
Mi. 08:00 - 14:00 Uhr
Do. 08:00 - 14:00 Uhr
Fr. 08:00 - 14:00 Uhr

Vita Dr. med. Söllenböhmer

Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie

  • Seit Dezember 2012: Niedergelassener Gastroenterologe in eigener Facharztpraxis „Gastroenterologie im Westend“ in Berlin

  • Seit 2014: Spezialisierte Sprechstunde für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) mit Durchführung von Infusionstherapien

  • Teilnahme am DGVS-Seminar CED in Berlin (März 2017)

  • Seit 2017: Aktive Teilnahme an Qualitätszirkeln zum Thema CED

Klinische Laufbahn:

  • 2006 – 2012: Leitender Oberarzt an der Medizinischen Klinik II, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin (Gastroenterologie, Hepatologie und Endoskopie)

  • 2005: Leitender Oberarzt am Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, Berlin (Innere Medizin, Gastroenterologie, Infektiologie, Nephrologie)

  • 1995 – 2004: HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin

    • Funktionsassistent der Endoskopie (2000–2004)

    • Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin (2000)

    • Anerkennung als Gastroenterologe (2003)

    • Weiterbildungsassistent in der Inneren Medizin, Gastroenterologie, Kardiologie mit Intensivmedizin (1995–2000)

  • 1994 – 1995: Klinikum Fürth, I. Innere Abteilung – Weiterbildungsassistent in Innerer Medizin, Pneumologie und Kardiologie

Akademische Ausbildung:

  • 1992 – 1994: Klinische Tätigkeit in der Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

  • 1994: Approbation als Arzt

Studienbeteiligung:

  • BioAssist-Studie (2021–2023)

  • Trust Beyond (2019–2023)

  • Europe-Studie (seit 2023)

  • FilgoColitis-Studie (seit 2023)